Die Klofrau Doris und der Klomann Torsten erzählen von ihrem „Arbeitsplatz Toilette“. Bilder und Interviews von Hediye Hackenberg und mir, gezeigt in der Ausstellung „BESETZT! Geschichten im Stillen Örtchen“ in Oberhausen. Hier Auszüge und Impressionen der Ausstellung, zu der auch ein Katalog erschienen ist.
„BESETZT! Geschichten im Stillen Örtchen“ informiert über die Kulturgeschichte der Toilette und präsentiert die Historie der „Sanitär-Hygiene“. Jedes der zwanzig Mobil-Toiletten widmet sich einem Thema: Klo-Geschichte, Film-Klo, Kunst-Klo, Sex-Klo, Arbeitsplatz: Klo, Klo-Technik, Klo-Papier…. Zuletzt gezeigt wurde das Ensemble auf der Emscherinsel in Oberhausen.
Hier der PDF Folder der Ausstellung BESETZT!
Arbeitsplatz: Klo
Das Thema „Arbeitsplatz: Klo“ habe ich zusammen mit Hediye Hackenberg bearbeitet. Es war nicht leicht eine „Klofrau“ zu finden, die öffentlich zu Ihrem Beruf steht. Letztendlich haben wir sogar noch einen „Klomann“ entdeckt. Doris und Torsten sprechen selbstverständlich und selbstbewusst über positive und negative Aspekte ihrer Arbeit:
«Ich habe Fachkraft für Lagerwirtschaft gelernt. Durch Zufall bin ich hier in die Dienstleistung rein gerutscht und hab mal auf Probe gearbeitet. Hier hat man viel Kontakt mit Leuten, da habe ich gemerkt, das ist ganz dein Dingen. Und man hat keinen Vorarbeiter hinter sich. Man ist so gesehen sein eigener Chef. Einziger Nachteil ist, man kriegt hier keine Sonne ab.»
Torsten
«Ich selber bezeichne mich als WC-Mann oder sag auch schon mal: ich bin der Klofrau-Mann.»
Torsten
«Wir dürfen nichts verlangen, es wird gespendet. In einer Kaufhaustoilette ist es freiwillig. Aber 30 Cent finde ich ist angebracht für eine saubere Toilette, ich bin ja nicht gierig.»
Doris
«Es gibt Leute, die zahlen, und welche die zahlen nicht. Die haben so kleine Tricks: Manche ziehen ihr Portemonnaie raus, tun so als suchen sie Geld, aber stecken das Portemonnaie wieder ein und weg sind sie. Andere nehmen ein Geldstück, aber klacken nur oben auf die Kasse drauf. Das hört man. Mit der Zeit erkennt man schon am Geräusch, ob und wie viel die Leute rein geschmissen haben.»
Doris und Torsten
Ausstellungskatalog
Ausstellung in Oberhausen
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